Montag, 19. August 2013

Scandinavia in a snapshot #7

Hallo ihr Lieben,

neue Woche neuer Snapshot. Für diese Woche habe ich mir ein Bild vom Schafabtrieb ausgesucht. Um euch einen besseren Einblick zu geben gibt es heute ein paar mehr Fotos. 


Für mich war das immer ein Highlight des Sommers. Beim ersten Mal war ich eine kleine Kuriosität. Die "deutsche Vinnakona (Arbeitsfrau)" als einzige Frau unter den ganzen isländischen Bauern. Gemeinsames Ziel war es mich möglichst schnell betrunken zu machen und mal zu schauen wie lange ich wohl im Sattel bleibe. 
Mitte Ende September war es dann soweit. Der Schafabtrieb stand an. Morgens ging es immer sehr früh los. Alle sammelten sich auf einem Hof am Fuße des Berges auf dem die Bauern der Region gemeinsam ihre Schafe und jungen Pferde über den Sommer weiden lassen. Dort haben wir dann alle gemeinsam gefrühstückt mit viel Kaffee, traditionellem Gebäck und den ersten Kurzen zwischendrin. Der alte Mann auf dem Hof gehörte zu jener Sorte Isländer die keinen Hehl daraus machen an das unsichtbare Volk zu glauben. Nachdem wir nun alle gut versorgt und schon ein wenig heiter waren ging es ans Ausladen und Satteln der Pferde und das Planen des Tages. 



Als es endlich losging und wir uns gemeinsam auf den Weg machten waren alle ein wenig aufgeregt. Die Pferde, besonders die Jungen, tänzelten nervös umher und nach und nach verteilten wir uns im Abstand von 300 bis 500 Metern am Berg. Als alle an ihrem Platz waren ritten wir langsam los. Nun ging es über Geröll und Morast entlang der Bergflanke vorwärts und die ersten Schafe liefen vor mir her. Da aber nicht alle Schafe kooperativ waren war es manches mal wie ein Katz und Maus Spiel. Je weiter wir kamen, desto mehr Schafe wurden es. Immer wieder traf ich einen meiner benachbarten Reiter, was dazu führte das es immer einen Schluck aus der Flasche mit Brennivin, dem isländischen Schnaps, gab. Spannend wurde es dann immer kurz vor Ende. Es ist unglaublich zu sehen wie der ein oder andere Reiter trotz eines gewissen Alkoholpegels es schafft die Schafe in genau die gewünschte Richtung zu treiben. Im Pferch am Fuße des Berges angekommen wurden alle Schafe dort hinein getrieben und nun ging das sortieren der Schafe los. Alle Familien kamen zusammen und es war ein großer Trubel im Pferch. Zwischen Kindern und Schafen versuchten nun alle gemeinsam die eigenen Schafe zu finden. Zu guter Letzt wurden die Schafe dann in einem Anhänger nach Hause gebracht und ein toller Tag neigte sich dem Ende zu. Anschließend wurde dann in den Familien oder gemeinsam gefeiert. 



So viel Freiheit wie auf diesem Berg, allein mit dem Pferd kann man kaum woanders finden. Alle denen sich eine solche Gelegenheit bietet, sollten diese unbedingt nutzen. Für mich war immer besonders toll, dass es kein Touri-Schafabtrieb war und ich mehr oder weniger nur zwischen Isländern war. Spannend wäre ein Abtrieb im Hochland. Diese dauern immer mehrere Tage und sind im Ganzen viel rustikaler und ein großes Abenteuer.
Euch allen wünsche ich eine tolle, neue Woche. Liebe Grüße 





2 Kommentare:

  1. Hört sich wirklich toll an. Und dazu noch diese schöne Landschaft.
    Schön...

    Gruß,
    Conni.

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    1. Hallo Conni, dieses Gefühl auf dem Berg ist auch einfach unbeschreiblich. Leider konnte ich meine Kamera nicht mitnehmen und die meisten Bilder sind nur mit dem Handy gemacht.

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